Batam, Indonesien

So, nun bin ich wieder zurück vom Ausflug in die Welt der körperlichen Arbeit. Aber von vorn: Donnerstagnachmittag sind wir nach einem halben Tag Arbeit in Richtung Harbour Front gefahren um von dort mir der Fähre (eher einem Schnellboot) auf die Insel Batam in Indonesien zu fahren. Prompt hat es auch in Strömen angefangen zu regnen. Aber der Regen sollte sich im Laufe der Fahrt verflüchtigen und so kamen wir bei lauen Temperaturen (ich schätze mal so 25Grad) auf der Insel an. Wir hatten sogar eine Stunde Zeit gewonnen, da wir uns anscheinend in einer anderen Zeitzone wieder gefunden hatten.

Für alle, die nur Bilder gucken wollen: klick.

Im Hotel angekommen wurde erstmal von einigen anwesenden Damen der Wunsch hervorgebracht, die Zimmer nebeneinander liegend zugewiesen zu bekommen. Im Klassenfahrtstil wurden dann also noch schnell Zimmer getauscht, kurz das Hotel erkundet und das Abendbrot eingenommen. Schließlich wollten wir fit für den morgigen Tag sein.

An der Baustelle am nächsten Tag angekommen, wurden wir schnell in die uns zuteil werdenden Arbeiten eingewiesen. Eigentlich klang es ganz einfach: 1. Haus abreißen und 2. ein Loch für die zukünftige Toilette buddeln. Erstes konnte noch relativ leicht erledigt werden, da die „Ziegelsteine“ und der „Zement“ mehrheitlich aus Sand bestanden und schon beim leichten Anlehnen an die Wände nachgaben und das Haus quasi wie ein Kartenhaus zusammenfallen ließen. Beim Abriss des alten WCs haben wir auch eine kleine Kakerlakenkolonie ausgehoben – und ja: die Dinger können fliegen 😉

Nachdem das Haus abgerissen war konnte es an das Tiefbauen gehen. Die Sache stellte sich allerdings wesentlich komplizierter dar, als wir es zunächst angenommen hatten: wir hatten das Glück, komplett in Lehmboden graben zu dürfen! Wer schon einmal versucht hat, einen Spaten in ein Lehmstück zu stecken, der dürfte spätestens jetzt Mitleid mit uns haben. Es geht nämlich nicht! Wir haben den Boden mit einer Spitzhacke und diesen krummen Schippen aufgehackt und dann mit Plastekörben aus dem Loch entfernt. Spitzenarbeit. Glücklicherweise hatten wir nur ein Loch der Größe 2m x 1,50m x 1,50m (BxLxT) zu graben. Und die 26Grad Außentemperatur führten auch nur zu einem unerheblichen Schweißfluss…also alles im grünen Bereich…denkste. Wir haben uns tot geschwitzt, uns haben die Hände gebrannt und abends haben wir Stellen an unseren Körpern entdeckt, an denen wir Muskeln nicht mal vermutet hätten!

Das Loch haben wir geschafft zu graben und haben damit wohl auch einen Rekord aufgestellt…bisher hat es angeblich keine andere Gruppe wie unsere geschafft, das Loch innerhalb eines Tages fertig zu stellen.

Abends gab es dann für alle eine 2-stündige Thai-Massage für umgerechnet 8EUR. Das war sehr angenehm…auch als die kleine Indonesierin mit ihrem kompletten Gewicht auf meinem Rücken stand hatte ich das Gefühl, dass die Muskeln nicht wirklich nachgegeben haben. Am nächsten Tag hatte ich am ganzen Körper Muskelkater.

Singapuris sind immer bestens ausgerüstet…hehe

Alles in allem war es eine sehr gute Erfahrung, die ich auch jedem Einzelnen mal raten möchte zu machen. Es gibt so viele Menschen die nicht so privilegiert sind wie wir und diese Menschen sind auf solche Hilfen angewiesen. Sicher, wir haben das Haus nicht fertig bauen können in den 1,5 Tagen, aber wir haben immerhin etwas Kleines getan. Jeder Schritt hilft und wenn es uns 1,5 Tage kostet, dann sollten wir es machen. Wir haben so neue Erfahrungen gemacht und den Menschen ein kleines Bisschen geholfen.

Ich hoffe, dass es nächstes Jahr auch wieder einen solchen „Day of Caring“ geben wird.

4 Gedanken zu „Batam, Indonesien

  1. Georg

    irgendwie sieht das auf dem foto so aus, als hättest du ein paar frontzähne verloren?
    ich hoffe doch nicht…
    werd das mal die nächsten tage überprüfen 🙂

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  2. Robert

    na,du weißt doch, immer nur reis ist auch nicht gerade nahrhaft… Da kann man schon mal den ein oder anderen Frontzahn riskieren 🙂

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