Port Arthur, Nine Mile Beach, Freycinet NP

Pünktlich um halb 8 klingelte der Wecker und wir richteten langsam unsere müden Körper auf um der Morgensonne entgegen zu blinzeln. Na, ganz so war es nicht, aber die Uhrzeit stimmt!
Wir wollten nichts verpassen also haben wir uns nach der Dusche gleich ins Auto geschwungen und sind Richtung Süd-Osten abgefahren. In Sorell, einem kleinen verschlafenen Städtchen auf dem Weg nach Port Arthur, ließen wir uns ein kleines Frühstück und einen leckeren Latte Macchiato schmecken. Gestärkt und mit der Sonne im Gesicht ging es dann weiter. Vorbei an üppig grünen Landschaften, einsamen Buchten und geschorenen Schafen. Hier konnte man wirklich sehen, dass es auf Tasmanien mehr von diesen Vierbeinern als Menschen gibt.

Natur pur

Nach ca. 1,5h Fahrt wurden wir auf einen kleinen Aussichtspunkt aufmerksam gemacht und nahmen diese Gelegenheit war, uns mal einen Überblick über ‚Pirate’s Bay‘ zu verschaffen. Hier das Resultat:
Pirate's Bay

Auch die Strasse wurde ein wenig enger, denn wir passierten eine Landenge die weniger als 100m breit war: Eaglehawk Neck.
Hurra!

Dort waren während der dunkeln Jahre von van Diemen’s Land (Tasmanien) Hunde die Wächter über die Gefangenen. Die armen Gefangenen, die manchmal wegen eines Brotdiebstahls lebenslang von England nach Australien geschickt wurden, durften diese Landenge nicht passieren und wurden so auch an einer eventuellen Flucht gehindert.
Wir fuhren weiter auf dem Convict Trail (dem Pfad der Verurteilten) nach Port Arthur, der größten Gefängnisstadt auf Tasmanien. Dort wurden noch bis 1877 Menschen inhaftiert und mussten dort arbeiten und in elenden Unterkünften leben. Heute kann man sich ein sehr gutes Bild über die Umgebung und die Lage der alten Bauten machen, jedoch erscheint einem im blendenen Sonnenschein alles ein wenig zu friedlich und zu ungefährlich. Wir lauschten einer Dame während einer Besuchertour und erfuhren ziemlich schreckliche Dinge, die sie dann auch noch mit einer Tour durch die Isolationszellen unterstrich. Sehr bedrückend und wir waren froh, die Freiheit zu haben da hin zu gehen wohin wir möchten. Im Eintrittspreis, auf den ich sogar mit meinem lapprigen Papierstudentenausweis aus Berlin eine Ermäßigung bekam, war auch eine kleine ‚Hafenrundfahrt‘ enthalten. (Damit der Name Port Arthur auch seine Daseinsberechtigung nicht verliert.) So sind wir dann um die Friedhofsinsel herumgefahren und auch an der Stelle an der das Gefängnis für Jungs unter 16 Jahren gestanden hat. Was war ich wieder froh, in der heutigen Zeit zu Leben und nicht hinter schwedischen Gardinen mein Dasein fristen zu müssen.
Hier noch ein paar Eindrücke der alten Bauten:
Port Arthur
Ruine
Overview

Gegen Mittag ‚flohen‘ wir aus der Gefangenschaft und machten uns auf den Weg nach Norden – immer entlang der Ostküste Tasmaniens. Wir konnten unsere Augen nicht von der Landschaft lassen und die Sonne ließ diese aber auch in den schönsten Farben erstrahlen.
Ja, das ist ein Regenbogen (obwohl es gar nicht geregnet hatte)
In Deutschland würde ich nie Felsen knipsen...

Und hier der 9 Mile Beach. Der Name ist Programm:
Bis ans Ende sind wir nicht gelaufen...

Ja, wir waren auch da. Phil, Antonia und ich (v.r.n.l.):
Trio Infernale...

Unser Ziel des Tages, der Freycinet Nationalpark (NP), hatten wir schon im Visier, trotzdem ließen wir es uns nicht nehmen, noch einmal auszusteigen und den nahenden Sonnenuntergang zu genießen. (Mich hätte es nicht gewundert, wenn dort unten ein, zwei Dinosaurier gegrast hätten 😉 ):
Im Hintergrund: The Hazards

Noch näher am Ziel und die Hazards (die Berge im Hintergrund) schon fast zum Greifen nahe:
Cliffs near Coles Bay
Einer muß ja das Foto machen...