Da ich ja nun während der Woche nicht allzu viel Spannendes erlebe, das ich auch fotografisch festhalten könnte, möchte ich Euch heute ein wenig über die Menschen (im Folgenden „der Australier“ genannt) und meine Eindrücke berichten.
Ich hatte ja schon einige Mal hier die Gelegenheit, den Australier aus nächster Nähe zu betrachten und mit ihm zu interagieren.
Zuerst muss gesagt werden, dass der gemeine Australier ein von Grund auf freundlicher Mensch ist. Wenn er jemanden trifft, dann wird erst einmal nach dem gegenseitigen Befinden gefragt: „Hi, how are you?“. Diese nette Frage beantwortet man dann höflich mit einem „Fine“, „Not too bad“ oder „Good“ und macht sich dann an die Gegenfrage: „How about you?“ oder „…and you?“
Dieses traute Zwiegespräch wird einem überall begegnen, egal ob man sich am Flughafen, in der Cafeteria, im Supermarkt oder eben im Büro befindet. Auch stört es den Australier nicht, dass er das Gespräch jedesmal wiederholt wenn man ihn wieder trifft. Auch wenn das letzte Treffen am Vormittag gewesen ist. Es hätte sich ja in der Zwischenzeit etwas am Gesundheits- oder Gemütszustand ändern können. Also wird berechtigter Weise nochmal sicherheitshalber nachgefragt. (Ehrlich gesagt hatte ich immer gedacht, dass mir das ständige :“What’s up?“ der Amerikaner ein wenig auf die Gutmütigkeit schlägt, aber hier ist es manchmal wirklich nervig 😉 )
Nun gut. Man kann auch sehr gut erkennen, dass der Australier meistens vom Briten abstammt. Aber woran merkt man das? Am deutlichsten zeigt sich das in einer Eigenart, die einem deutschsprachigen Europäer wohl eher Gänsehaut verpasst: Er stellt sich in jeder Schlange, und mag sie noch so lang sein, immer als Letzter ganz hinten an! Und das wohl Ungehörigste daran ist, dass er nicht mal ansatzweise versucht vorzudrängeln 😉
Auch beim Autofahren könnte sich so mancher Deutsche ein Beispiel am Australier nehmen. Hier wird nämlich auf die Geschwindigkeit geachtet. Und wie! Die Strafen sollen hier utopisch hoch sein und man muss schon richtig Geld bezahlen, wenn man nur 1 km/h zu schnell fährt. Erzählt man sich zumindest. Vielleicht ist es aber auch gar nicht so aber alle haben Angst, dass es doch so sein könnte und fahren vorsichtshalber immer 1 km/h UNTER der zulässigen Höchstgeschwindigkeit. Ich denke, dass das auch ganz lehrreich für unseren Bundesverkehrsminister sein könnte solche Guerillataktiken der Strafandrohung zu verwenden. Ich meine wenn schon eine Strafe für zu schnelles fahren angesetzt wird, dann aber doch bitte eine richtige! Ich glaube da würde einiges ruhiger verlaufen auf deutschen Strassen.
Da die Regierenden des gemeinen Australiers aber nicht ganz unfair ihren Staatsbürgern gegenüber stehen wollen, haben sie vor jedem Blitzgerät gegen schnelles Fahren 3 Schilder aufgestellt, die auf jenes hinweisen. Man hat also genügend Zeit (sollte man sich doch aus purer Unvernunft gewagt haben, zu schnell zu fahren) abzubremsen und die vorgeschriebene Geschwindigkeit wieder aufzunehmen. Das wirkt wirklich…
Im Großen und Ganzen (schreibt man das nun GROSS oder klein?) lässt es sich aber gut leben mit dem Australier. Er ist nicht überheblich, er prahlt nicht und er versteht die meisten meiner Witze (so ich denn mal welche mache)! Das ist ja für mich persönlich ganz wichtig, da ich mich sonst nicht so ganz wohl fühle … hihi)
Das oben genannte ist natürlich immer mit einem zwinkernden Auge zu lesen. Ich möchte nicht, dass hier Beschwerden kommen! 😉