Great Ocean Road & 12 Apostel

Heute war nun der große Tag der „Great Ocean Road„. Um halb 7h aufgestanden und dann mit den anderen Dreien (Eva, Johanna und Sven) halb 8h getroffen.
Die Sonne schien und hat uns einen schönen Tag versprochen, obwohl wir im Radio und TV von Regen und Hagel gehört hatten. Wir waren also alle frohen Mutes und machten uns auf unsere 650km Rundreise. Diese führte uns zuerst durch das Landesinnere, das durch und durch mit Kuh- und Schafweiden eingezäunt war. Flaches Land und endlose Grasflächen ließen uns langsam wieder etwas müde werden und Sven und ich (wir saßen hinten und haben uns von den Damen kutschieren lassen) verlängerten die kurze Nacht noch ein wenig bis wir an der nächstbesten Tankstelle mitten in der Prärie, in Camperdown, einen Kaffee trinken mussten. Jedes noch so kleine Städtchen hat hier eine eigene Webseite mit den jeweilig gelisteten Attraktionen. Und so haben wir viele Hinweisschilder auf der 1,5km langen Hauptstraße zu den unendlich vielen Möglichkeiten der Beschäftigung gesehen. Wahrgenommen haben wir aber nur den Kaffee an der Tanke. (Wer aber mehr wissen möchte liest hier.)
Auf dem Weg nach Logan’s Beach, wo wir Wale gucken wollten, zog sich der Himmel immer mehr zu und es begann (wie das Radio schon richtig sagte) zu regnen. So ein Mist dachten wir uns. Nach einem kurzen Weltuntergang kamen wir aber zum Aussichtspunkt und es hörte genau für die 15 Minuten, die wir uns aus dem Auto trauten, auf zu regnen. Dafür meinte es der Wind zu gut mit uns und hat uns fast den Atem verschlagen. So sah das Ganze da aus (Wer einen Wal findet darf ihn behalten):
Logan's Beach...Wale suchen
Tja, nach einer Viertel Stunde und keinem Wal später begann es wieder zu pieseln und wir wurden zurück ins Auto gezwungen.

Ab zur Great Ocean Road.
Auf dem Weg zu unserem eigentlichen Tagesziel kamen wir an vielen faszinierenden Küstenabschnitten vorbei. So sind wir ein paar Mal zwischendurch ausgestiegen und haben Folgendes gesehen:
Formation
London Bridge
Ganz schön hohe Wellen
Man konnte bei den Aussichtspunkten immer nur mit aller Kraft an die Geländer gehen, weil ein äußerst starker Wind die steilen Sandsteinwände empor gestiegen ist und sich mit aller Macht gegen einen gedrückt hat. Man konnte sich richtig gegen den Wind lehnen und ist nicht umgefallen (zumindest solange der Wind blies und nicht gerade kurz eine Verschnaufpause eingelegt hat).
Gischt
Wie man am weißen Wasser erkennen kann war es sehr stürmisch. Aber so hat das alles noch viel mehr Spaß gemacht, denn man konnte richtig den Prozess der Abschürfung des Sandsteins mit ansehen. Auf dem Wasser trieben oft braune „Sandteppiche“. Der Wind hat auch die Gischt (nicht zu verwechseln mit einer fast gleichlautenden Krankheit) durch die Luft und bis über die hohen Felsen hinaus geweht, so dass es manchmal so aussah wie Schnee. Ein wunderbares Schauspiel.
Noch kein Apostel ;-)

20 Minuten später waren wir am Ziel. Die 12 Apostel. Die ja eigentlich nur 9, seit dem ersten Halbjahr ’05 aber nur noch zu 8 sind. Bitte keine Fragen zu den Formeln, die der Berechnung zu Grunde liegen. Hier sind ein paar der Frommen zu sehen (im Vordergrund ist der Neunte zu erkennen, der sich aus Altersgründen zur ruhe gelegt hat):
Apostel und andere Wesen
Um mir die Entstehungsgeschichte zu ersparen (die ja eigentlich im Erdkundeunterricht der 9. Klasse ausgiebig im Kapitel „Erosion“ zu erlernen war) gibt es folgendes Bild:
Wie baue ich einen Geistlichen?
Ich war auch da:
ohne Worte
Das Standardbild ist natürlich obligatorisch (wenn man schon mal da ist):
Nicht schlecht...

Um zu beweisen, dass die Great Ocean Road auch berechtigter Weise diesen Namen trügt:
Great Ocean Road
Da es wirklich immer größere Tropfen regnete und auch der Wind beständig zunahm, haben wir uns den Rest der Fahrt im Auto aufgehalten (wo auch sonst bei 100km/h) und sind immer brav den herabgefallenen Ästen und Steinen ausgewichen, um nicht doch noch unfreiwillig Bekanntschaft mit dem Lehmfelsen und der Nächsten Werkstatt zu machen.

Nun bin ich wieder zu Hause und brauche heute Abend kein Salz mehr auf meine Spiegeleier zu streuen, denn die der Wind hat uns gut mit dem Mineral eingedeckt, so dass mein Gesicht jetzt bei jeder Grimasse (es kann auch Wimpernschlag sein) ein klein wenig des weißen Kristalls abgibt und ich mir auch kein Gel in die Haare schmieren brauche, um diese in eine frisurähnliche Form zu bringen 😉

8 Gedanken zu „Great Ocean Road & 12 Apostel

  1. Ich finde es sieht einfach nur beeindruckend aus. Diese riesigen Gesteinsfelsen (tut mir leid, wenn ichs falsch bezeichne – Geo war nicht meine Stärke) und die übergroßen Wellen.

  2. hm, soweit ich mich an die Bretagne erinnere gab es dort nur Rosengranit. Hier hat es sich allerdings um Sandstein gehandelt. Aber das feeling war ungefähr das da gleiche 😉

  3. mit den (H)eiligen scheint’s ja wie mit den 10 Negerlein bzw. Autofahrern (bei MTS) zu sein … wenn man nicht aufpaßt, sind sie alle weg. Schön, daß Du es noch rechtzeitig geschafft hast!
    Tolle Gegend!

  4. Okay Robert. Aber ein Foto von dir in Badehose hätte ich schon noch erwartet. (Konnte man da überhaupt zum Strand runter?)
    Oder hast du etwa Angst vor der Strömung und der Kälte gehabt?
    Auf jeden Fall wieder einmal sehr schöne Fotos. Mein Mitleid wegen dem Wetter hast du auf jeden Fall. (und natürlich ein bisschen Schadenfreude, wenn ich an mein Wochenende denke. *hihi*)

  5. so viel herrliches Wasser und Wind weckt meine Lust am Baden, am Surfen und die ungebrochene Segelleidenschaft. Du hast es gut, so schöne Gegenden zu bereisen. Die Bilder sind klasse. Die rote Nase auf dem Foto bestätigt die Wetteraussagen.Deine Texte verraten DE-LK, weiter so, vielen Dank für die Post.

  6. @Janek: Ich hatte mein Badehose unter, aber ich bin noch nicht so geübt im Klippenspringen. Das ging da steil für 30m bergab und man hat nicht genau sehen können wo man dann da auftrifft. Es war ja ein wenig…na sagen wir mal…wellig! Außerdem hat mir Mama beigebracht, dass ich nur in bekannte Gewässer springen darf. Und dieser Teil des Ozeans hatte sich noch nicht bei mir vorgestellt!

    @Bärbel: Ja, auch bei mir kam die Lust zu surfen wieder hoch. Allerdings hat mich die Temperatur doch ein wenig wieder auf den Boden der Tatsachen zurück geholt 😉
    Ich bring noch mehr schöne Gegend auf hunderten von Bildern mit…dann können wir zusammen die Reise nochmal virtuell nachvollziehen!

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