Moskau, Moskau…lallalallala

Ja, nun war es wieder soweit. Robert entdeckt die Welt. Dieses Mal noch ein wenig weiter östlich als letztens in Budapest und Warschau. Sogar soweit östlich, dass ich ein Visum brauchte um mich in Russland einchecken zu können. Denn dieses Mal stand Moskau auf dem Programm.

Basilius Kathedrale


Dienstag Abend ging es los und mein Kollege und ich haben uns in weiser Voraussicht schon einmal in Schönefeld am Flughafen bei Burger King ein Abendbrot einverholfen…man weiss ja nie, wann man das nächste Mal etwas bekommt. Mein Mitreisender hatte nach seinem letzten Moskau-Aufenthalt 1,5 Wochen zu tun, seinen Magen nach einer Fischvergiftung wieder zum Normalbetrieb zu überreden. Also schnell einen Happen gegessen und rein in die Maschine von Aeroflot.

Die ersten russischen Buchstaben lächelten mich schon von der Karte mit Sicherheitshinweisen an und ich war in diesem Moment sehr froh, im Gegensatz zu meinem Mitreisenden, wenigsten die russische Schrift lesen zu können. So manches Wort erschliesst sich ja doch schon, wenn man das Geschriebene laut ausspricht. Mein Mitreisender dagegen stand da ein wenig im Dunkeln und so war ich mal König unter den (Kyrillisch-)Blinden.

In Moskau angekommen hatten wir nach Erzählungen von Anderen schon die schlimmsten Befürchtungen über unendlich lange Wartezeiten am Zoll und bei der Passkontrolle…aber wir waren in Nullkommanix durch, konnten unsere Hinterbliebenen in Deutschland über eine gute Landung informieren und unser Gepäck auch rasch in Empfang nehmen. Meins sah (und war) dieses Mal unversehrt und wahrscheinlich auch ungeöffnet 😉

Ein Fahrer holte uns ab und ich wollte eigentlich viele Fragen stellen…allerdings reichte dafür mein Russisch nicht und des Fahrers Sprachvermögen in Sprachen ausserhalb von Russisch war noch weniger ausgeprägt. Also dann einfach über alles gestaunt: riesige Werbeplakate, Ikea, Mediamarkt, Saturn, Obi…breite, schlechte Straßen, uralte Autos neben Luxuskarossen der besonderen Art (Mercedes S600 ist der meist verkaufte Wagen von Mercedes in Russland!)…neue Glasbauten neben verfallenen Ruinen und zwischen absoluten Stalinbauten. Das hatte alles einen sehr eigenen Charme, der einem wirklich das Gefühl gab, nicht mehr auch nur in Rand-Europa zu sein, sondern wirklich in einem anderen Kulturkreis.

Hotel war sauber und ordentlich (so wie der Preis: 1. Nacht $400, 2. Nacht $700…dafür aber inkl. Frühstück 😉 ). Haben dann noch ein preiswertes Bier an der Hotelbar getrunken (10EUR) und auf unseren Berater gewartet. Gegen 2 Uhr war ich dann im Bett…und nur um gegen 5Uhr deutscher Zeit wieder aufzustehen.
Tagsüber im Sonnenschein sieht Moskau gar nicht so übel aus. Alles hat ein wenig Farbe, wobei die Betonung wirklich auf „wenig“ liegen darf. Hin und wieder ein paar Lichtblicke im Strassenbild (Autos, sehr hübsche weibliche Wesen, Superteure Hotels…aber vor allem viele schöne Bauten bei denen man noch sieht, dass Architektur eine Kunst ist). Den ganzen Tag haben wir dann in der Firma verbracht und viel über das russische Geschäftsgebaren gelernt.

Abends haben wir uns dann getraut und sind zu Fuß (!) zum Roten Platz gegangen. Dieser war ja auch nur 15 Minuten entfernt. Und doch hat man immer ein kleines, mulmiges Gefühl wenn man so als zu erkennender West-Europäer durch die Strassen läuft. Auch hier reihen sich Reichtum und Armut ganz eng aneinander. Der Blick über den Roten Platz vorbei am Kreml und Lenin Mausoleum ist aber wirklich beachtlich. Auch das komplett mit Glühbirnen erhellte Kaufhaus „GUM“…was aber leider schon geschlossen war. Hier sind die Bilder…die ich unter Einsatz meines Lebens gemacht habe: klick!

Kurz nach Einbruch der Dunkelheit mussten wir uns dann ein wenig Mut antrinken und haben uns ein Bier gekauft (jeder eins) und haben uns dann, wirklich schon fast übermütig, auf einen öffentlichen Platz gesetzt und die Menschen beobachtet. Sehr schön und die Temperaturen waren auch endlich nicht mehr so heiss und schwül. Dann aber schnell zurück ins Hotel und geschlafen…immerhin war es schon wieder weit nach Mitternacht.

Der nächste Tag hat dann wieder mit einem ausgiebigen Frühstück begonnen, denn ein Mittagessen war heute nicht vorgesehen. Schnell noch ein wenig gearbeitet, dann ab zum Flughafen (der Verkehr ist unberechenbar…wir sind 3! Stunden vor Abflug losgefahren…natürlich war kein Stau 🙂 ). Noch was am Flughafen zu essen gesucht, aber nur ölige Spaghetti Bolognese gefunden….und total durchgeschwitzt und übermüdet in den Flieger gestiegen…Moskau ist auf jeden Fall eine Reise wert, wenn man sich gut anpassen und ein wenig Russisch sprechen kann…wenn nicht, dann beides mal üben und dann eben erst hinfliegen!

4 Gedanken zu „Moskau, Moskau…lallalallala

  1. Sehr schöner Bericht. Ich hoffe, dass ich auch nochmal nach Moskau komme. Und wenn es geht dienstlich. Die haben ja wohl ne Meise mit den Hotelpreisen. Dafür fliegen wir fast 3 Wochen in die Staaten

  2. Priwet Robert!
    Schön-schön. Du tingelst also durch die Welt. Gott – muss dein Arbeitsleben anstrengend sein. Du hast in der Überschrift übrigens ein „…lala“ vergessen ;o)

    Doswidanje…

  3. Danke für Deine verbalen und bebilderten Eindrücke des heutigen Moskau(er) Zentrums! Ich war das letzte Mal vor 28 Jahren dort und habe sicher ganz unterschiedliche Erfahrungen im Vergleich zu Dir. Vielleicht finden sich noch ein paar uralte analoge Photos in der Bilderkiste…

    Bis bald!

  4. Lieber Herr Robert,
    na klingt doch alles ganz entspannt und sogar recht sicher. 🙂 Dein „Mitreisender“ meinte übrigens, dass er doch recht froh war dich als Nahkampfexperten an der Seite zu haben. Sicher ist sicher.
    Wo geht’s eigentlich als nächstes hin? Noch weiter östlich wird in unseren Kreisen schon Asien, oder? Also da bin ich auf jeden Fall dabei. Wie groß ist noch einmal dein Koffer??

    LG und bis Montag im Schabenländle (die Verständigung klappt da auch besser)

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