Bryce Canyon

Nachdem wir nun gestern schon so heroisch früh aufgestanden sind, haben wir heute mal bewusst unsere Wecker nicht gestellt und sind auch prompt erst gegen Mittag aufgewacht. Die Sonne stand schon hoch am Himmel und wir haben erstmal ganz gemütlich gefrühstückt und die Lage in Deutschland abgecheckt…immerhin gab es drahtloses Internet und das muß man natürlich ausnutzen. Irgendwann haben wir dann bemerkt, dass wir ja in einer landschaftlich sehr attraktiven Gegend waren und haben uns aufgemacht, dieselbige zu erkunden.




Eigentlich wollten wir ja ein wenig wandern gehen, aber nach einem kurzen Blick auf die Uhr (es war 14h15), haben wir uns entschlossen, Mountain Bikes auszuleihen und uns somit wenigstens einen kleinen Einblick in die Wunder des Bryce Canyons zu erarbeiten…wo wir schon mal hier sind 😉 Als wir dann an der Ausleihstation für Fahrräder waren sind uns prompt so genannte ATVs (All-terrain Vehicles) oder auch Quads genannte Fuhrwerke in die Augen gesprungen und wir haben uns auch genauso prompt umentschlossen und keine Fahrradtour sondern eine 1-stündige Safari durch die Canyon-Wüste zu machen. So hatten wir zumindest gedacht.

Als wir der Dame mitteilten, dass wir gern die Tour um 14h30 mitmachen wollen fand sie das so sehr amüsant, dass sie nur noch meinte, dass die schon längst weg wäre. Wir müssen ziemlich dumm ausgesehen haben als sie uns erklärte, dass man in Utah die Mountain Time Zone hätte und es damit von einem Schlag auf den anderen eine ganze Stunde später war. So hatten wir uns das eigentlich nicht gedacht. Nichtsdestotrotz haben wir uns für die Tour um 16h eingetragen und die restlichen paar Minuten (wir hatten ja gerade eine Stunde verloren!) vertrieben wir uns mit Souvenir-Shop ansehen und lustige Westernhüte aufsetzen (davon gibt es sicherheitshalber keine Fotos).


Schülerlotse Ronny

Um 16h ging es dann los und wir fuhren das erste mal mit einem 4-rädrigen Cross-Motorrad. Sehr einfach zu handhaben und auf jeden Fall sehr, sehr spaßig. Wir sind dann erstmal ein wenig zum Eingewöhnen todesmutig über eine Kuhweide gegurkt und einen Hügel von allen 4 Seiten hoch und runter und dann ging es ab in Richtung Canyon Rand. Zumindest dachten wir bis dahin noch, dass es der „echte“ Bryce Canyon war. Es hat so sehr gestaubt, dass wir unsere Gebisse ein wenig sandgestrahlt haben und auch für die Abnutzung des Zahnschmelzes durch permanentes Zerkauen von Sandkörnern einiges getan haben 😉
Das Highlight war eine Fahrt durch eine kleine Wasserstelle, die für kurze Zeit den Unterboden gesäubert hat. Dann mit 35km/h zurück zum Ausgangspunkt.


Wir waren so staubig, dass es eine Weile dauerte bis wir unsere Sachen wieder einigermaßen sauber hatten. Die Gesichter verzierten wir noch ein wenig mit Schokoeis (ich zumindest) und schon, schwupps, sahen wir aus wie zwei kleine 3-Jährige, die gerade vom Buddeln im Sandkasten nach Hause gekommen waren. Schnell das Gesicht abgewaschen und dann haben wir uns zum Sonnenuntergang auf den Weg in den eigentlichen Bryce Canyon gemacht.


Der Canyon besteht aus einem riesigen Loch mit unzähligen rötlich gefärbten Sandsteinsäulen, die alle Nase lang da herum stehen und mächtig Eindruck im satten Licht der untergehenden Sonne machen. Wir haben uns kurzerhand entschlossen, einen kleinen Rundgang (wie wir glaubten) von 2km Länge zu unternehmen, um dann rechtzeitig zum Untergang der Sonne wieder am Rand des Canyons stehen zu können.


Hinab ging es ja noch recht flott. Hier ein Foto, da ein Foto (damit man später weiß, wie es da ausgesehen hat wo man gewesen ist!) und schon waren wir im Tal angekommen. Eine absolute Stille umgab uns und wir haben nur gelauscht, aber nichts gehört. Die Sandsteinsäulen sind unheimlich hoch und da wir nicht immer nur den Kopf nach oben wenden wollte, hatten wir die tollkühne Idee, einmal abseits der Wege (ja, der Ranger hat gerade nicht hingesehen) auf einen von unten nicht ganz so hoch aussehenden Hügel zu klettern um uns die ganze Chose mal von oben anzusehen. Hat auch wunderbar funktioniert, nur waren wir oben so was von außer Puste, dass der sich bietende Anblick leider dafür nicht entschädigt hat. Hat sich also gelohnt! 😉


Der Rückweg wurde dann doch anstrengender als gedacht und wir wussten nun, warum die Herrschaften, die uns oben, als wir noch nicht gestartet waren, entgegenkamen, so gepustet haben. Man war das anstrengend. Und auf Höhentraining waren wir nun so gar nicht eingerichtet. Egal, was einen nicht umbringt macht einen hart (Hat schon Nietzsche gesagt…und jetzt ich…großartig!). Wir haben dann noch einige andere Aussichtspunkte in Angriff genommen und noch ein paar schöne Fotos gemacht. Bis dann auch der letzte Sonnenstrahl verschwunden war und der Mond so hell schien, dass wir Schatten geworfen haben. Unglaublich…so was hab ich lange nicht erlebt. Die Sterne so klar und hell, dass man sie hätte zählen können….wenn man Lust dazu gehabt hätte. Wir waren dann so mit die Letzen, die den Park verlassen haben. Ein spannender Tag geht zu Ende und auf jeden Fall ist der Bryce Canyon ein Ort, an den man noch einmal bei Sonnenaufgang zurückkehren muß.

4 Gedanken zu „Bryce Canyon

  1. seid ihr schon pleite, oder warum verdient sich Ronny da ein paar Dollar dazu? 😉
    und Robert, du konntest mal wieder nicht auf dein Schokolini verzichten!

  2. Also eigentlich sollte jeder, damit er gesehen wird beim Straße überqueren, eine fahne in die Hand nehmen. Als guter Sozialist ist Ronny aber dem Allgemeinwohl auf der Spur und hilft selbstlos und ohne Gehalt wo er nur kann!

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