Schlagwort-Archive: Sapa

Ausruhen in Sapa

Gegen 9Uhr öffnete sich zuerst mein rechtes Auge und kurz darauf auch das linke. Soweit hatten wir es also schon mal geschafft. Da mein Gehirn noch nicht ganz eingeschaltet war, schob ich das fehlende Empfinden von Gliedmassen und Rumpf einfach auf die noch nicht ganz aktivierte Verbindung zwischen Rückenmark und Kleinhirn. Nach geraumer Zeit allerdings wunderte ich mich, ob es beim Hochfahren des Hirns irgendeinen Fehler gegeben haben sollte, denn ich spürte den Rest meines Körpers immer noch nicht. Klar, ich war gestern Abend zum Umfallen müde und das Weiche Bett war eine Wohltat für unsere geschundenen Leiber, aber nun so einen Effekt hatte ich nicht erwartet. Nach kurzem Grübeln stellte sich auch heraus, dass ich noch genauso da lag, wie ich gestern Abend eingeschlafen bin. Soweit so gut. Nur, wie lösen wir jetzt das Problem des fehlenden Körpers? Die Augen wanderten durch den Raum (natürlich nur der Blick, nicht die ganzen Augen!) und stießen dabei auf eine Wasserflasche. Klick. Das war anscheinend ein Reiz, dem sich mein völlig verausgabter Körper nicht entziehen konnte. Auf einmal fing es an in mir zu brodeln und zu zucken. Muskeln fanden ihre Bestimmung wieder und nach einem kurzen Moment der Koordinierungslosigkeit gehorchten sie auch bald meinen Gedanken, meldeten allerdings höchste Anspannung und Erschöpfung durch knallhartes Brennen und zerren. Es half alles nichts: die Wasserflasche musste erreicht, der Durst gestillt werden. So stand ich auf und sah auch das volle Ausmaß unserer Schnapsidee, in 2 Tagen einen Höllentrip durchführen zu wollen.

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Oben

Nach der unheimlich erholsamen Nacht, wachten wir frisch, munter und gut erholt so gegen 6h12 auf und ahnten schon Schlimmes. Ja, wir waren immer noch halb auf dem Berg (vielleicht so auf 2600m Höhe), steckten immer noch in den kalten Schlafsäcken und draußen regnete es in Strömen. Herzlichen Glückwunsch! Ich schlief noch einmal kurz ein, denn die Nager der Nacht hatten sich anscheinend auch ausreichend ausgetobt und ließen uns in Ruhe. Eine knappe Stunde später klopfte es an die Tür (die nur durch ein kleines Stöckchen zugehalten wurde) und man bedeutete uns, aufzustehen. Mittlerweile hatte es aufgehört zu regnen, ein kurzer Blick nach draußen verhieß dennoch nicht die allerbeste Aussichten: Es gab nämlich keine (Aussicht), denn wir waren komplett in Nebel eingehüllt. Das konnte ja heiter werden.

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Eroberung des Fansipan, die Erste

Heute war nun der große Tag auf den wir uns seit langem gefreut, den wir heimlich aber auch ein wenig gefürchtet haben: Die Besteigung des Nanga Parbat („nackter Schreckensberg“) stand an. Achso, nein, falscher Artikel. Wir wollten den Fansipan (Phan-xi-pang), mit einer Höhe von 3143 Metern der höchste Berg Indochinas und auch Vietnams, bezwingen. Dafür mussten wir für unsere Verhältnisse relativ spät um 7Uhr morgens aufstehen (durch die Zugfahrt sind wir andere Weckzeiten gewöhnt) um schnell unsere sieben Sachen fertig zu packen und 1-2 Luftbrötchen zu uns zu nehmen. Im Gegensatz zu den sonstigen morgendlichen Mahlzeiten gab es heute mal etwas Herzhaftes in Form von Rührei und Tee dazu.

Hier nun für die Möchtegernbergsteiger unter Euch eine Liste von Dingen, die man nach eigener Erfahrung NICHT für die Besteigung des Fansipan benötigt und daher tunlichst auch nicht in den Rucksack stecken sollte, den man im Schweiße seines Angesichts den Berg hinauf und auch wieder hinunter schleppen muss:

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Lao Cai & Sapa

Nach der Ankunft in der vietnamesisch/chinesischen Grenzstadt Lao Cai, fanden wir zum Glück relativ schnell die Person, die ein Schild mit meinem Namen drauf in den Händen hielt: Roberte. Ja, anscheinend hatte ich mich beim Buchen des Trips in der Mehrzahl ausgegeben. Ehe sich jemand anderes als Roberte ausgeben konnte, tippte ich dem Menschen auf die Schulter und gab ihm den gut gemeinten Hinweis, dass wir jetzt los könnten. Vom kurzen Weg vom Waggon zur Wartehalle (aber eigentlich eher durch den herabprasselnden Regen) waren wir schon ganz gut durchgeweicht und wollten eigentlich gleich wieder zurück in den Zug und zurück nach Hanoi in die Wärme. Nichtsdestotrotz, setzten wir uns dann einigermaßen wohlgemutes in den vorhandenen Minibus und warteten noch ca. 15 Minuten bis auch der allerletzte Platz besetzt war. Dann ging die wilde Fahrt hinauf ins Hochgebirge los.

(Zum Vergrößern der Bilder einfach auf die Bilder klicken!)
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