Besuch aus der Heimat

Heute war es nun soweit. Der kurzfristig angemeldete Besuch traf am späten Nachmittag aus der kalten Heimat im subtropischen Asien für Anfänger 136km nördlich des Äquators mit einem Flieger der Turkish Airlines wohlbehalten ein. Die mitgebrachte Winterjacke (ein gut gemeinter Hinweis des Vaters  🙂 ) verschwand sofort im Handgepäck und auch der langärmlige Pullover wurde im Nu zu Hause gegen ein luftiges Oberteil getauscht. Um den Tag nicht zu vergeuden und die Schläfrigkeit zu überwinden, machten wir uns auf den Weg zur ersten kleinen Stadterkundung.

Merlion (Halb Fisch, halb Löwe – das Wahrzeichen Singapurs)

Das Wetter brachte immer wieder erstaunte Blicke und leichte Schweißperlen auf die Stirn des Ankömmlings: Winter in Berlin und ewige Hitze in Singapur sind eben auch zwei grundverschiedene Dinge. Wir wanderten über die Brücke des Esplanades mit Blick auf die 3 sich stetig verändernden Türme des neuen Kasinos bis hinüber zur Floating Platform. (Für alle diejenigen, die noch nicht das Glück hatten, hier zu sein…ich kann Googlemaps mit Streetview-Funktion wärmstens (haha) empfehlen….dort lässt sich unsere Strecke sehr gut nachvollziehen.)


Größere Kartenansicht

Auf dem Weg statteten wir natürlich auch schon dem Wasser speienden Meereslöwen (Merlion) einen Besuch ab und es wurden die ersten Bilder geknipst. Zur Eingewöhnung in das singapurianische Restaurantverhalten stellten wir uns vorbildlich in die sich schon bildende Schlange vor dem „Thai Express“ und konnte auch beobachten, wie einige nicht ganz so belesene Touristen kurz nach dem hinsetzen an einen der freien Tische von der Kellnerin unsanft aufgefordert wurden, doch bitte wieder aufzustehen um sich hinten in der Schlange anzustellen. Ja, das passiert einem nur in Singapur. (An schlechten Tagen bilden sich vor den Restaurants Schlange, in denen man bis zu 30 Minuten ausharrt um dann den schlechtesten Tisch in der gesamten Restauration zugewiesen zu bekommen!) Wir hatten aber Glück und wir saßen unter einem Ventilator mit Blick auf die Marina Bay im Abendlicht. Das Curry war doch etwas schärfer als angenommen und schon waren wir wieder schweißgebadet. Dieses Mal allerdings durch den Genuss des scharfen thailändischen Gerichts und nicht durch die Bewegung an der „frischen“ Luft.


Chinese New Year Festival

Da wir uns im Moment noch in der Zeit des chinesischen Neujahrsfest befinden (2010 ist das Jahr des Tigers!) fanden auch hier ein paar kleine Festlichkeiten statt. Es waren viele Figuren aufgestellt, die aussahen als ob sie aus Papier gefaltet worden sind. Sie waren sehr schön beleuchtet und es hatte wirklich eine festliche Stimmung an sich. Natürlich waren auch wieder sehr viele Menschen unterwegs, was dem Ganzen ein wenig die Stimmung von einem vollen Weihnachtsmarkt (ganz ohne Weihnachten) gab. Es gab auch Leckereien und Spezialitäten zu essen…allerdings waren die nicht für unsere Geschmäcker gedacht (ich sage nur: frittierte Hühnerfüße inkl. Krallen und eingelegte Mini-Tintenfische am Spieß). Es hat auch ein wenig merkwürdig gerochen, aber wir wollen mal den Festlichkeiten keinen zu negativen Touch geben, nur weil uns das Essen evtl. nicht geschmeckt hätte.

Gesottene Hühnerfüße

Kurz nach dem Ausflug in das Zelt mit den Imbisständen, fanden wir uns mitten in einer Parade wieder. Diese sogenannte „Chingay Parade“ wird jedes Jahr in Singapur veranstaltet und ist in etwa mit der Idee des Karnevals zu vergleichen. Es gibt viele kreativ geschmückte Festwagen und dazu laute Musik, Feuerwerk, Feuerspucker, bunte Kostüme, Glitzer und gute Laune. Alles in Allem ein sehr schöne Aufzug, leider viel zu schnell vorbei.


Chingay Parade

Nach der Parade haben wir uns noch ein wenig ins ruhige Chijmes zurückgezogen und den Abend mit einem Glas Wein bzw. einem kühlen Tiger Beer ausklingen lassen. Nach Hause sind wir dann auch wieder gelaufen und kurz nach der Ankunft und der dringend notwendigen Dusche erschöpft in die Betten gefallen. Morgen gibt es dann auch wieder Aufregendes zu erleben und natürlich zu berichten.

Chijmes

3 Gedanken zu „Besuch aus der Heimat

  1. Robert

    Ich kann mir Dich sehr gut vorstellen…vor allem, wenn Du noch mit ansehen musst, wenn sich unbedarfte Touristen einfach an einen freien Tisch setzen und die Schlange in der Du stehst gar nicht beachten 😉

    Antworten

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