Archiv für den Monat: September 2005

Ausschlafen und Dandenong Mountains

Nach dem gestrigen Abend befinde ich mich immer noch in einer gewissen Hochstimmung und deswegen sollte es auch heute wieder hoch hinaus gehen (was für ein Wortspiel…mannomann, da hab ich mich wieder selbst übertroffen. urgs!)
Ab in die Berge. So mögen es vielleicht die Melburner auffassen. Unserer Ansicht nach sind es eher Hügel, denn die höchste…na nennen wir es mal…Erhebung ist 633m (+- 30m) hoch: Der Mount Dandenong.
Wir, Chris, Phil, Julia, Antonia und ich, haben uns dann per Automobil (wie auch sonst) auf in die Natur gemacht („…alle wollen zurück zur Natur, bloß nicht zu Fuß…“).
Zuerst haben wir einen kleinen Einblick in die Flora vor Ort genommen und uns dabei mächtig die Schuhe dreckig gemacht. Es hatte nämlich letzte Nacht geregnet und somit war auch der Waldboden ein wenig aufgeweicht. Aber das hielt uns nicht davon ab, die Erde so zu sehen, wie sie wohl zur Zeit der Dinosaurier ausgesehen haben muss. Überall waren riesengroße Farne zu sehen und die höchsten Bäume der südlichen Hemisphäre sind hier auch zu Hause. Die Sonne hat das alles noch in einem wunderschönen Zwielicht erscheinen lassen und so wirkte die Umgebung auf uns sehr unwirklich. Wirklich wurde sie durch die Schreie der Papageien, die ihre Schnäbel wohl auch nur nachts halten können 😉
Regenwald
Regenwald
Papagei
Ein kurzer Zwischenstop an einer Pizzeria und wir waren auch schon mit unserem Mittag ausgestattet. Dieses haben wir dann auch gleich mal auf dem höchsten Punkt der Berge eingenommen und haben die tolle Aussicht genossen:
Pizza on top
Die Erhebungen in der Mitte des Bildes sind die Hochhäuser von Melbourne’s Innenstadt:
View
Gestärkt ging es dann zum höchsten Wasserfall des Bundesstaates Victoria. Aber zwischendurch gab es immer wieder die Möglichkeit, solche atemberaubenden Bilder zu machen. (ich hatte fast das Gefühl in Kanada zu sein…zumindest stell ich mir Kanada so vor 😉 ):
Kanada?
Keiner da!
Leider kam die Dunkelheit schneller als wir uns das gewünscht hätten, deswegen sind die Bilder vom 82m hohen Steavenson Fall etwas dunkel. Aber so war die gesamte Athmoshäre dort: keiner da, kalt, nass und dunkel. Aber irgendwie auch faszinierend. Aber seht selbst:
Fall
Fall #2
Auf dem Rückweg wollten wir dann den schnellsten Weg nehmen, hatten aber nicht damit gerechnet, dass das australische Straßenbauamt auch Feldwege und Buckelpisten als „Straße“ ausweist. Dem sind wir natürlich auf den Leim gegangen und haben somit noch einen kleinen Abstecher durch die dunklen Wälder der Dandenong Ranges unternommen und haben für die Rücktour auch nur knapp 3h benötigt (Vergleich Hintour: 1h20min). Aber wir sind wieder gut angekommen und auch Filme wie „Wrong Turn“ oder „Scream“ konnten uns nicht die Stimmung verderben 😉

Alles in Allem: Ein großartiges, erlebnisreiches, aber auch erschöpfendes Wochenende!

Chapel Street & The Bugg’n Tour

Aus dem Koma von letzter Nacht erwacht und in Richtung St. Kilda zu Phil gefahren. Mit Phil gehe ich zum Konzert-Event des Jahres. Aber dazu gleich mehr.
Erst sind wir kurz über die Chapel Street gelaufen. Eine Art Flaniermeile mit eigenem Flair. Geschäft grenzt hier an Geschäft und ja, es gab auch einen Apple Store. Dort konnte ich der Versuchung nicht widerstehen und musste einen iPod nano in die Hände nehmen. Ich glaube irgendwann wird mein Konto um einen Betrag, der dem Wert des iPods gefährlich nahe kommt, mit einer negativen Einnahme belastet werden 😉 Aber sicher noch nicht dieses Jahr. Ein schickes Teil, das fast nichts wiegt und trotzdem viel bietet. Naja, ich träume mal weiter.
Chapel Street:
Chapel Street
Danach dann schnell ein paar Spaghetti in den noch einigermaßen leeren Magen gefüllt und ab ging’s mit der Straßenbahn zur Festival Hall, dem heutigen Mecka für HipHop Liebhaber. Denn da fand die Tour des Jahres statt…und wir waren dabei. Auf dem Weg zur Festival Hall fiel mir an der Ampel ein bekanntes Gesicht auf und richtig es war Chris. Ihn hatten Ronny, Julia und ich in Yungaburra in einem Hostel auf unserem Trip kennengelernt. Was für ein Zufall. Nunja, Australien ist ja auch nicht sooo groß, als dass man sich nicht mindestens 2 Mal trifft 😉

Wir waren dann also zu dritt und haben folgendes Ensemble live miterleben dürfen: Proudly presenting „The Bugg’n Tour“:
Als „Aufwärm-DJ“ wäre da zunächst DJ Premier zu nennen. Dem ein oder anderen ein Begriff aus Gangstarr-Zeiten. Er hat die Menge wirklich heiß gemacht und als er dann sogar „You got 5 on it“ gespielt hat, waren alle entsprechend auf das folgende Highlight des Abends vorbereitet: Rahzel mit seinem DJ JS One. So alt wie er schon geworden sein mag, aber Beatboxing ist sein Leben und das hat er allen HipHoppern vor Ort eindeutig bewiesen. Er hat sich mit seinem DJ angelegt und die Menge gebeten ihm jedesmal mit „No, You Can’t“ zu antworten, wenn er gesagt hat, dass er das Scratchen besser kann als sein DJ. Gesagt, getan. Nachdem die Menge ihn ein paar mal Nicht-Können unterstellt hat, war Rahzel bereit. Er hat Beatboxing vom Feinsten gemacht. (Für die Leser unter Euch, die nicht so richtig wissen was das ist, lest bitte hier). Die Menge bebte und ich habe selten so eine ausgelassene Stimmung bei einem Konzert gespürt. Als er dann quasi als krönenden Abschluss noch „Seven Nation Army“ von den White Stripes per Beatboxing intoniert hat, gab es kein Halten mehr. Die anwesenden Genießer eines Kulturprogramms sprangen in die Luft, tanzten was das Zeug hielt und gaben dem Künstler einen überragenden Applaus. So eine Stimmung kann man selten in Worte fassen und lässt sich auch dann nur vorstellen, wenn man selbst dabei war.
Nachdem dieser Superstar seine Show beendet hatte, kam der nächste, letzte und größte Höhepunkt. Method Man und Redman auf einer Bühne. Dynamit pur und das hat auf die Fans abgefärbt. Es gab niemanden mehr, der sich nicht in irgendeiner Art bewegte und dazu die Arme über den mit einem Basecap geschmückten Kopf hob (ich war übrigens einer von jenen). Die beiden Helden auf der Bühne gaben alles und ließen Hits wie „Da Rockwilda“, „Shimmy ya“ und etliche Wu-Tang Klassiker nicht aus. Wahnsinn. Das Konzert sollte eigentlich von 8h30 bis 0Uhr gehen, aber als es halb eins war und ein Ordner vor allen auf der Bühne Redman während eines Songs antippte, tobten die Massen. Redman hatte uns für sich schon längst gewonnen und machte nun erst recht weiter. Bis um 1Uhr ging das ganze Spektakel und ich habe keinen Cent bereut, den ich dafür bezahlt habe. Mir tut noch immer ein Teil der Halswirbelsäule weh vom ganzen „cool mit dem Kopf nicken“ 😉 An alle die leider nicht dabei waren: IHR HABT WAS VERPASST! Fotos gibt’s leider keine, da alle Kameras aussortiert wurden und abgegeben werden mussten. Ich hoffe, dass ich an ein paar handy-Bilder rankommen kann. In diesem Sinne…ein unvergessliches Konzert. Wahnsinn!

A Friday Night out

Freitag ist ja bekanntlich der schönste Tag der Woche und das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen und sind zu acht losgezogen um uns ein wenig in Melbourne’s Nachtleben umzusehen. Wir haben uns bei Daniel in St. Kilda (dem hiesigen Szenebezirk) getroffen und den Plan für die Nacht ausgemacht. Zuerst sollte es ins Robarta gehen (ich verbitte mir hier jegliche Assoziationen) um dort den Abend bei einem gepflegten alkoholischen Getränk zu eröffnen. Dort war es sehr nett, denn der Inhaber hatte anscheinend Erbarmen mit den Melburnern (ja, die heißen wirklich so) und hat einen Kamin eingebaut und diesen auch ständig befeuert. Ein DJ hat live Musik angeboten und so mancher Australier hat in seiner ausgelassenen Art dazu Bewegungen gemacht, die man evtl. als Tanz erkennen konnte. Die betroffenen waren meist nicht mehr im Vollbesitz ihres Schamgefühls und waren deswegen ein gutes Ziel für bissige Bemerkungen unsererseits. Aber wir machen uns ja über niemanden lustig.

Weiter ging es dann per Taxi in die Chapel Street. Dort war ein Club neben dem anderen und ich weiß nicht, warum wir uns ausgerechnet den Uralt-Dance-Tempel ausgewählt haben. Jedenfalls lief dort als wir ankamen Dr. Alban in der Dance-Version un wir haben uns wieder unseren teil gedacht. Dort gab es Cocktails deren Alkoholgehalt von eiskalten Fruchtsaft in Form von kleingestoßenem Eis überdeckt wurde und so mancher Gast konnte sich sicher am nächsten Morgen nicht mehr ganz erinnern wo er eigentlich am Abend davor war, geschweige denn wie er ins Bett gekommen ist…sollte er es überhaupt geschafft haben. Ja, auch die Australier haben die britische Eigenart soviel wie möglich in kürzester Zeit in sich hinein zu kippen und dann mit jedem Türsteher auf’s Neue zu diskutieren, warum sie in den nächsten Klub nicht mehr hineinkommen. Das empfinde ich als sehr positiv, dass stark alkoholisierte Personen keinen Zutritt mehr bekommen.Folgendes scheint hier ein Credo der jungen Bevölkerung zu sein.
Credo
Wir haben uns dann noch ein wenig auf der Tanzfläche zur Musik bewegt (auch bei uns konnte man den Sinn des Tanzes erahnen) und haben uns dann gegen halb 3h nachts auf den Weg nach Hause gemacht.
Prost
Ein eigentlich sehr gelungener Abend…aber sicher kein Vergleich zu dem morgigen. In diesem Sinne: Prost!

Kleines Gimmick

Wie Ihr sicher schon gemerkt habt, zähle ich jetzt die Tage schon wieder rückwärts. Hab nämlich die Hälfte meines Praktikums hinter mir. Damit ich aber nicht selber zählen muss, hab ich mir und Euch eine kleine Hilfe eingebaut. Auf der rechten Seite meines Tagesbuches findet Ihr jetzt einen Countdown. Dieser zählt die Minuten, Stunden und Tage bis zum 31.10.2005 morgens um 8h herunter. Toll nicht? Was es nicht alles gibt!

Una Noche Española

Da ja in den letzten beiden Tagen hier nicht viel passiert ist (ich entschuldige mich dafür), möchte ich Euch kurz von meinem gestrigen Abend erzählen.
Eine Mit-Praktikantin hat am Donnerstag ihren letzten Tag hier und so sind wir ins CBD (Central Business District…und nicht wie die Amerikaner sagen würden: Downtown) in ein spanisches Restaurant gegangen. Ich hab den Weg sogar ohne Stadtplan gefunden und hab mich nicht ein einziges Mal verfahren. Da es schon nach 18h war, musste man auch keine Parkuhr mehr füttern und so konnte ich (wie gewohnt) meinen Parkplatz direkt vor dem Restaurant einnehmen!

Wir waren insgesamt 11 Leute und hatten einen großen Tisch reserviert. Da ich noch nicht nie so richtig echtes spanisches Essen gegessen hatte, wurde das für mich ein kulinarischer Abend. Es wurden Tapas bestellt (das sollten wohl Vorspeisen sein) und jeder hat mal davon gekostet. Da gab es geröstete Aubergine (die hier merkwürdiger Weise Egg Plant – Eierpflanze – heißt), Muscheln (urgs!), scharfe Dips mit kleinen Röstkartoffeln und und und. Als Hauptgericht hatte ich dann Chicken Paella und hab nicht geschafft, das alles auf zu essen. Sehr lecker und sehr viel. Ich weiß nicht, ob der Reis wirklich so pappig sein muss, aber ich hab mir eine Nachfrage beim Kellner gespart, denn die Antwort war mir sowieso schon klar 🙂
Thomas und Philipp aus Berlin:
Beim Spanier
Eva, Linda & ???:
Beim Spanier

Dazu gab’s dann standesgemäß Wein aus dem Yarra Valley (Yarra ist der Fluss, der durch Melbourne fließt…Valley ist das Tal aussenrum). Leider nicht für mich, denn ich musste ja wieder fahren.
Danach ging’s dann noch in eine Bar schräg gegenüber und da haben wir den Abend dann noch bei lauter Musik und lustigen Gesprächen ausklingen lassen. Macht schon Spass mit den anderen. Sind auch 2 Berliner dabei.
Gegen Mitternacht haben wir uns dann auf den Weg nach Hause gemacht und ich hab mir noch ganz kurz die Carlton Gardens angesehen. Bin kurz ausgestiegen, weil mich die Beleuchtung interessiert hat. Das Wetter war auch noch ganz angenehm (es hat mal nicht geregnet) und so bin ich noch kurz für ein Foto durch den Park. Natürlich sind mir unterwegs die süßen kleinen Opossums über den Weg gelaufen. Die haben da gerade auch Abendbrot gegessen…hehe.
Der Park wurde übrigens zur Weltausstellung 1880 angelegt und sind 4ha groß. Ich bin aber nicht alles abgelaufen. War ja dunkel und ich war auch ein wenig müde.
Fuer Interessierte!

Carlton Gardens

Nicht sehr spannend der Bericht, aber man kann ja auch nicht jeden Tag Großartiges erleben.

Work – die Zweite

Ja, ich habe es geschafft. Ich habe zum ersten mal in meinem Leben ein kleines Computerprogramm fertig bekommen. Und es funktioniert. Ich weiß, für einige unter Euch Lesern ist das sicher nicht so spektakulär, aber für mich als absolute Niete in Sachen „echte Programmierung“ (Webseiten fallen da leider nicht drunter) ist das schon ein kleiner Fortschritt. Ich hab mich jedenfalls gefreut. Naja, wollte ich Euch nur eben kurz mitteilen 😉

Das hat meinen Arbeitstag heute um einiges aufgewertet. Bin aber auch froh, dass das Teil jetzt fertig ist und ich mir jetzt wieder ne andere Aufgabe suchen kann. Bald kommt ja auch unser neuer Server und der muss dann eingerichtet werden. Endlich mal ein wenig Hand an die Informatik legen…hehe. Sowas nenne ich angewandte Informatik. Bin schon gespannt. Wie werden sehen.

Great Ocean Road & 12 Apostel

Heute war nun der große Tag der „Great Ocean Road„. Um halb 7h aufgestanden und dann mit den anderen Dreien (Eva, Johanna und Sven) halb 8h getroffen.
Die Sonne schien und hat uns einen schönen Tag versprochen, obwohl wir im Radio und TV von Regen und Hagel gehört hatten. Wir waren also alle frohen Mutes und machten uns auf unsere 650km Rundreise. Diese führte uns zuerst durch das Landesinnere, das durch und durch mit Kuh- und Schafweiden eingezäunt war. Flaches Land und endlose Grasflächen ließen uns langsam wieder etwas müde werden und Sven und ich (wir saßen hinten und haben uns von den Damen kutschieren lassen) verlängerten die kurze Nacht noch ein wenig bis wir an der nächstbesten Tankstelle mitten in der Prärie, in Camperdown, einen Kaffee trinken mussten. Jedes noch so kleine Städtchen hat hier eine eigene Webseite mit den jeweilig gelisteten Attraktionen. Und so haben wir viele Hinweisschilder auf der 1,5km langen Hauptstraße zu den unendlich vielen Möglichkeiten der Beschäftigung gesehen. Wahrgenommen haben wir aber nur den Kaffee an der Tanke. (Wer aber mehr wissen möchte liest hier.)
Auf dem Weg nach Logan’s Beach, wo wir Wale gucken wollten, zog sich der Himmel immer mehr zu und es begann (wie das Radio schon richtig sagte) zu regnen. So ein Mist dachten wir uns. Nach einem kurzen Weltuntergang kamen wir aber zum Aussichtspunkt und es hörte genau für die 15 Minuten, die wir uns aus dem Auto trauten, auf zu regnen. Dafür meinte es der Wind zu gut mit uns und hat uns fast den Atem verschlagen. So sah das Ganze da aus (Wer einen Wal findet darf ihn behalten):
Logan's Beach...Wale suchen
Tja, nach einer Viertel Stunde und keinem Wal später begann es wieder zu pieseln und wir wurden zurück ins Auto gezwungen.

Ab zur Great Ocean Road.
Auf dem Weg zu unserem eigentlichen Tagesziel kamen wir an vielen faszinierenden Küstenabschnitten vorbei. So sind wir ein paar Mal zwischendurch ausgestiegen und haben Folgendes gesehen:
Formation
London Bridge
Ganz schön hohe Wellen
Man konnte bei den Aussichtspunkten immer nur mit aller Kraft an die Geländer gehen, weil ein äußerst starker Wind die steilen Sandsteinwände empor gestiegen ist und sich mit aller Macht gegen einen gedrückt hat. Man konnte sich richtig gegen den Wind lehnen und ist nicht umgefallen (zumindest solange der Wind blies und nicht gerade kurz eine Verschnaufpause eingelegt hat).
Gischt
Wie man am weißen Wasser erkennen kann war es sehr stürmisch. Aber so hat das alles noch viel mehr Spaß gemacht, denn man konnte richtig den Prozess der Abschürfung des Sandsteins mit ansehen. Auf dem Wasser trieben oft braune „Sandteppiche“. Der Wind hat auch die Gischt (nicht zu verwechseln mit einer fast gleichlautenden Krankheit) durch die Luft und bis über die hohen Felsen hinaus geweht, so dass es manchmal so aussah wie Schnee. Ein wunderbares Schauspiel.
Noch kein Apostel ;-)

20 Minuten später waren wir am Ziel. Die 12 Apostel. Die ja eigentlich nur 9, seit dem ersten Halbjahr ’05 aber nur noch zu 8 sind. Bitte keine Fragen zu den Formeln, die der Berechnung zu Grunde liegen. Hier sind ein paar der Frommen zu sehen (im Vordergrund ist der Neunte zu erkennen, der sich aus Altersgründen zur ruhe gelegt hat):
Apostel und andere Wesen
Um mir die Entstehungsgeschichte zu ersparen (die ja eigentlich im Erdkundeunterricht der 9. Klasse ausgiebig im Kapitel „Erosion“ zu erlernen war) gibt es folgendes Bild:
Wie baue ich einen Geistlichen?
Ich war auch da:
ohne Worte
Das Standardbild ist natürlich obligatorisch (wenn man schon mal da ist):
Nicht schlecht...

Um zu beweisen, dass die Great Ocean Road auch berechtigter Weise diesen Namen trügt:
Great Ocean Road
Da es wirklich immer größere Tropfen regnete und auch der Wind beständig zunahm, haben wir uns den Rest der Fahrt im Auto aufgehalten (wo auch sonst bei 100km/h) und sind immer brav den herabgefallenen Ästen und Steinen ausgewichen, um nicht doch noch unfreiwillig Bekanntschaft mit dem Lehmfelsen und der Nächsten Werkstatt zu machen.

Nun bin ich wieder zu Hause und brauche heute Abend kein Salz mehr auf meine Spiegeleier zu streuen, denn die der Wind hat uns gut mit dem Mineral eingedeckt, so dass mein Gesicht jetzt bei jeder Grimasse (es kann auch Wimpernschlag sein) ein klein wenig des weißen Kristalls abgibt und ich mir auch kein Gel in die Haare schmieren brauche, um diese in eine frisurähnliche Form zu bringen 😉

Freitag Abend

Heute bin ich schon so gegen halb 5 nach Hause gegangen, weil ich noch ein wenig die Sonne vor dem verregneten Wochenende genießen wollte.
Hab kurz ein paar Sachen zum Essen gekauft und bin dann ne Runde um den Block gegangen. War sehr schön.

Abend sollte es dann in die City gehen, denn es war ein „Australia vs. Germany“ Abend angesetzt. Das heißt: Es treffen sich australische und deutsche Kollegen zu einem kleinen Umtrunk (wer hätte das gedacht 😉 ). Gegen 20h30 war ich dann auch da (Hier) und die australischen Kollegen hatten wohl schon etwas vorgearbeitet. Das sollte sich auch als Vorteil herausstellen, denn ein Cocktail konnte da locker $15 kosten (ca. 9€). Da ich fahren musste, blieb ich bei den Nichtalkoholischen Getränken und musste mit ansehen, wie der Rest der Mannschaft immer duseliger wurde. Naja, irgendwann wollten wir dann los in eine Bar in der auch Musik in Discolautstärke gespielt werden sollte. Wurde sie auch, allerdings bin ich nicht so Fan von Dr. Alban und Co. und so wurde mein Abend um ca. halb12h beendet. Musste ja auch noch 30Minuten nach Hause tingeln. Alles in allem ein anfangs lustiger, dann allerdings recht bescheidener Abend. Mal sehen wo es uns das nächste Mal hinverschlägt.

Kino

Hallo Ihr Lieben,

heute habe ich mal ausnahmsweise nix zu berichten. Nicht, dass Ihr mir jetzt alle weglauft. Aber ich kann heute nur vom Kino berichten in dem wir heute waren. Haben „A perfect Catch“ und damit wieder mal eine Hollywoodschnulze vom Feinsten gesehen, die natürlich (wie soll es auch anders sein) ein Happy End hatte. Das Kino hatten wir fast für uns allein, denn anscheinend liegt es den Australiern nicht, selbst am Eröffnungstag des Films um 18h30 ins Kino zu springen. Vielleicht lag es aber auch nur am Film…man weiß es nicht.

Tja, sonst kann ich vielleicht noch ein paar Worte über das Wetter verlieren (als ob es sonst nichts anderes gibt…zum Glück gibt es das Wetter): Morgens vereinzelte Schauer mit leichten Böen bis Windstärke 2, im Tagesverlauf klart der Himmel dann auf und die Temperaturen steigen auf bis zu 19°C. Der Himmel ist leicht bewölkt und gegen Abend kann es wieder zu einzelnen Schauern kommen. Die Aussichten hören Sie morgen 🙂

Die Menschen

Da ich ja nun während der Woche nicht allzu viel Spannendes erlebe, das ich auch fotografisch festhalten könnte, möchte ich Euch heute ein wenig über die Menschen (im Folgenden „der Australier“ genannt) und meine Eindrücke berichten.

Ich hatte ja schon einige Mal hier die Gelegenheit, den Australier aus nächster Nähe zu betrachten und mit ihm zu interagieren.
Zuerst muss gesagt werden, dass der gemeine Australier ein von Grund auf freundlicher Mensch ist. Wenn er jemanden trifft, dann wird erst einmal nach dem gegenseitigen Befinden gefragt: „Hi, how are you?“. Diese nette Frage beantwortet man dann höflich mit einem „Fine“, „Not too bad“ oder „Good“ und macht sich dann an die Gegenfrage: „How about you?“ oder „…and you?“
Dieses traute Zwiegespräch wird einem überall begegnen, egal ob man sich am Flughafen, in der Cafeteria, im Supermarkt oder eben im Büro befindet. Auch stört es den Australier nicht, dass er das Gespräch jedesmal wiederholt wenn man ihn wieder trifft. Auch wenn das letzte Treffen am Vormittag gewesen ist. Es hätte sich ja in der Zwischenzeit etwas am Gesundheits- oder Gemütszustand ändern können. Also wird berechtigter Weise nochmal sicherheitshalber nachgefragt. (Ehrlich gesagt hatte ich immer gedacht, dass mir das ständige :“What’s up?“ der Amerikaner ein wenig auf die Gutmütigkeit schlägt, aber hier ist es manchmal wirklich nervig 😉 )

Nun gut. Man kann auch sehr gut erkennen, dass der Australier meistens vom Briten abstammt. Aber woran merkt man das? Am deutlichsten zeigt sich das in einer Eigenart, die einem deutschsprachigen Europäer wohl eher Gänsehaut verpasst: Er stellt sich in jeder Schlange, und mag sie noch so lang sein, immer als Letzter ganz hinten an! Und das wohl Ungehörigste daran ist, dass er nicht mal ansatzweise versucht vorzudrängeln 😉

Auch beim Autofahren könnte sich so mancher Deutsche ein Beispiel am Australier nehmen. Hier wird nämlich auf die Geschwindigkeit geachtet. Und wie! Die Strafen sollen hier utopisch hoch sein und man muss schon richtig Geld bezahlen, wenn man nur 1 km/h zu schnell fährt. Erzählt man sich zumindest. Vielleicht ist es aber auch gar nicht so aber alle haben Angst, dass es doch so sein könnte und fahren vorsichtshalber immer 1 km/h UNTER der zulässigen Höchstgeschwindigkeit. Ich denke, dass das auch ganz lehrreich für unseren Bundesverkehrsminister sein könnte solche Guerillataktiken der Strafandrohung zu verwenden. Ich meine wenn schon eine Strafe für zu schnelles fahren angesetzt wird, dann aber doch bitte eine richtige! Ich glaube da würde einiges ruhiger verlaufen auf deutschen Strassen.
Da die Regierenden des gemeinen Australiers aber nicht ganz unfair ihren Staatsbürgern gegenüber stehen wollen, haben sie vor jedem Blitzgerät gegen schnelles Fahren 3 Schilder aufgestellt, die auf jenes hinweisen. Man hat also genügend Zeit (sollte man sich doch aus purer Unvernunft gewagt haben, zu schnell zu fahren) abzubremsen und die vorgeschriebene Geschwindigkeit wieder aufzunehmen. Das wirkt wirklich…

Im Großen und Ganzen (schreibt man das nun GROSS oder klein?) lässt es sich aber gut leben mit dem Australier. Er ist nicht überheblich, er prahlt nicht und er versteht die meisten meiner Witze (so ich denn mal welche mache)! Das ist ja für mich persönlich ganz wichtig, da ich mich sonst nicht so ganz wohl fühle … hihi)

Das oben genannte ist natürlich immer mit einem zwinkernden Auge zu lesen. Ich möchte nicht, dass hier Beschwerden kommen! 😉